Andrea Neumann — Malerei


Haut, 2014, Eitempera auf Baumwolle,170 x 150cm, (c) VG Bild-Kunst, Foto: Konstantin Tschovikov (Ausschnitt)
 
Pressemitteilung der Saarländischen Galerie

Die Saarländische Galerie zeigt in ihrer aktuellen Ausstellung eine Auswahl an Bildern von Andrea Neumann, die beispielhaft belegen, welches Potential die Künstlerin im totgesagten Medium Malerei frei gesetzt hat.

Jedes der Bilder ist in einem Prozess entstanden, bei dem sich zufällig erzeugte Elemente mit kontrolliert gestalteten die Waage halten. Andrea Neumann hat in diesem Prozess die Farbe als ihr ureigenes Material souverän genutzt. Sie hat ihre Farben immer selbst gemischt und konnte dadurch auf die jeweilige Konsistenz der unterschiedlichen Mischungen Einfluss nehmen. Auf eine meist am Boden liegende Leinwand, deren transparent wirkender Farbgrund die unbestimmte Raumwirkung ihrer Bilder hervorruft, schüttete Andrea Neumann flüssige Farbe.

Es entstehen Flächen, die sich am Rand in Schlieren auflösen, unregelmäßige Flecken, die „auslaufen“ oder lineare Fließformen, die sich verlieren. Diese zufällig entstandenen Formen werden dann mit wenigen bewusst und gezielt gestalteten Elementen kombiniert. Es sind die „unfertigen“ Partien, in denen die Produktivität von Andrea Neumanns Bildern liegt. Sie halten den Betrachtenden die Möglichkeit offen, die Bilder in verschiedene Richtungen wahrzunehmen und zu denken.

Sie war eine der wichtigsten Malerinnen der Großregion und ist im vergangenen Jahr viel zu jung gestorben: Andrea Neumann hat in ihren offen und skizzenhaft wirkenden Bildern eine eigene Position in der gegenständlichen Malerei gefunden. Eine Position, die die Freiheit nutzt, in Betrachtung einer Situation, eines Menschen auszuwählen, zu fokussieren und den eigenen Blick darauf sich selbst und anderen zu zeigen. Ihre Malweise tastet sich an das heran, was uns eine Figur oder einen Gegenstand gerade noch als solche/n wahrnehmen lässt und hält dabei doch gleichzeitig das Wesentliche eines Moments, eines Ausdruck fest.

Die Ausstellung ist im Kontext weiterer Präsentationen von Andrea Neumanns Arbeiten im Saarland entstanden. Die Städtische Galerie Neunkirchen zeigte bis zum 9. Mai „Zeitspannen“, die Galerie im Kulturzentrum am Eurobahnhof Saarbrücken widmet Andrea Neumann im Herbst eine retrospektive Ausstellung („Übergänge“, 30.7.-3.10.2021).

 

 

Andrea Neumann — Malerei

Laufzeit: 26. Mai bis 3. Juli 2021
Öffnungszeiten: Di–Sa, 14–18 Uhr
Saarländische Galerie - Europäisches Kunstforum e.V.
Charlottenstr. 3, 10969 Berlin, +49-160-96281473
saarlaendische-galerie.eu

Andrea Neumann, 1969 – 2020
1991-1996 Studium der Freien Kunst an der Hochschule der Bildenden Künste Saar, Saarbrücken bei Bodo Baumgarten und Jo Enzweiler.
Seither zahlreiche Einzelausstellungen und Ausstellungsbeteiligungen, seit 2003 Mitglied des Saarländischen Künstlerbundes, seit 2008 Lehrauftrag an der Hochschule der Bildenden Künste Saar, Saarbrücken
www.andrea-neumann.de

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